Willkommen beim SebastiansChor München
7.12.2024 | Händel | Chandos Anthems
19:30 Uhr | Herz-Jesu-Kirche
G.F.Händel
Chandos Anthems HWV 253,254
O come let us sing
O praise the Lord with one consent
F.Durante
Magnificat
Helene Gastl | Sopran
Felix Janssen | Tenor
Lukas Mayr | Bass
Barockorchester La Banda
SebastiansChor München
Leitung: Michaela Prentl
Tickets via München Ticket hier
Hier können Sie vorab schon das Programmheft herunterladen [356 KB]
G.F. Händel wandte sich mit einer Reihe von Werken einer in der Tradition der englischen Kirchenmusik zentralen Gattung der Vokalmusik zu, den sogenannten „Anthems“. Als „Anthem“ gelten in der Regel englischsprachige Vokalkompositionen mit geistlichem Text, die in den Gottesdiensten der „Church of England“ verwendet werden.
Im Jahr 1717 zog es den jungen Händel nach seinem vierjährigen Aufenthalt in Italien in seine spätere Wahlheimat London, wo er für eineinhalb Jahre in die Dienste des ersten Herzogs von Chandos trat, der ihn als privaten Haus- und Hofkomponisten anstellte. Der Herzog von Chandos, der in unvorstellbarem Reichtum lebte, verfügte nicht nur über ein riesiges prachtvolles Anwesen und eine eigene Hauskapelle, die er mit Malereien und
Dekorationen der berühmtesten Künstler seiner Zeit ausschmücken ließ, sondern auch über einen eigenen Chor und ein eigenes Orchester, das aus hervorragenden Musikern bestand. In dieser Zeit entstanden die wunderbaren sogenannten Chandos Anthems, die Händel für dieses Ensemble schrieb.
In unserem Konzert werden von den elf Chandos Anthems die Nr. 8 und 9 erklingen. Die Textgrundlage der Anthems bilden Psalmen, die Händel selbst auswählte und neu zusammenstellte. Durch seine verblüffend genaue Bibelkenntnis konnte er die Texte und damit die in den Psalmen ausgedrückten Emotionen so auswählen, dass sie zur entscheidenden Grundlage seiner Kompositionen wurden. Auf diese Weise machte Händel in diesen frühen Werken nicht nur komplexe Erfahrungen mit der englischen Sprache sondern auch im Umgang mit Chor- und Ensemblemusik, deren Dramatik er in seine späteren Oratorien einbringen konnte.
Vor den Chandos Anthems wird in unserem Konzert das Magnificat des Neapolitaners Francesco Durante zu hören sein. Das Magnificat spielt in der Kirchenmusik eine ganz besondere Rolle und ist einer der am häufigsten vertonten Texte in der Geschichte der abendländischen Musik. Der Text stammt aus dem Weihnachtsevangelium nach Lukas, es ist das Lied der schwangeren Maria, das angestimmt wird, als diese ihre Verwandte Elisabeth besucht und von ihr als „Mutter des Herrn“ gepriesen wird. Ein Lobgesang mit geradezu revolutionären Inhalten: „er stürzt die Mächtigen vom Stuhl und erhöht die Niedrigen ...“ – Aussagen einer Frau zu einer Zeit, als das Patriarchat noch selbstverständlich war und es den Frauen nicht zustand, sich in Politik und Gesellschaft zu Wort zu melden.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
(Hermann Hesse)
Der SebastiansChor München ist seit März 2024 ein eigenständiger Chorverein.
Nachdem der SebastiansChor in etwas über 40 Jahren unter der Leitung von Michaela Prentl mit deren Eintritt in den Ruhestand zunächst eine kurze Pause eingelegt hatte, ging es im April 2024 direkt weiter - zunächst mit der Erarbeitung eines a-Capella - Programms für den Sommer und danach mit bisher nicht aufgeführten Chandos Anthems für den 2. Advent.
erstes Konzert als freier Chor
Am 23.6.2024 führten wir ein a-capella-Programm mit Werken von Schütz, Mendelssohn, Scarlatti, Planyavsky, Thompson, Elgar, Rheinberger, Hauptmann und Stanford auf - eine willkommene Verschnaufpause im EM-Wirbel. Wir danken den gut 100 Besuchern für ihr Kommen!
Wir danken für die schöne Zeit in St. Sebastian!
Hier eine Auswahl unserer Plakatsammlung der vielen Konzerte
Im Jahre 1983 war der SebastiansChor München von Michaela Prentl im Rahmen ihrer hauptamtlichen Tätigkeit als Kirchenmusikerin, damals als Chorgemeinschaft St. Sebastian, übernommen worden. Sie formte im Laufe der Jahre ein musikbegeistertes Ensemble, das sich die Erarbeitung von a capella - Musik aller Stilrichtungen einerseits, großer Oratorien andererseits zur Aufgabe gemacht hat.
Das Repertoire des Chores umfasst dabei Werke von der Renaissance bis zur Moderne. Besonders hervorzuheben sind hierbei a capella - Kompositionen von Palestrina, Schütz, Schein, Bach, Mendelssohn, Bruckner bis hin zu Kodály und Lauridsen. Auch den großen Oratorien von Bach, Händel, Mendelssohn-Bartholdy und Brahms widmet sich der Chor mit besonderer Sorgfalt und Hingabe.
Intensive Detailarbeit, kontinuierliches Arbeiten und Feilen an der Homogenität des Chorklangs, darüber hinaus regelmäßige Betreuung durch Stimmbildner hat den Chor zu einem flexiblen, lebendig musizierenden Ensemble werden lassen, dessen schlanker Stimmklang sich besonders für Barockmusik eignet.
Zu den Höhepunkten im bisherigen Aufführungsschaffen des SebastiansChors gehören neben den Aufführungen des Messiah von G. F. Händel und der Messe in h-moll von J. S. Bach die Produktion für den Bayerischen Rundfunk Israel in Egypt von Händel im Jahre 2001, die Es-Dur - Messe von F. Schubert 2003 (hier geht's zur Konzertkritik), Judas Maccabaeus von G.F. Händel 2004 sowie das Deutsche Requiem von Johannes Brahms 2010. Im Jahre 2008 widmete sich der Chor als besonderer Herausforderung in einem Festkonzert der Messe in h-moll von J. S. Bach. Anlass dafür waren das 25-jährige Jubiläum der Übernahme des SebastiansChors durch Michaela Prentl sowie die zehnjährige Zusammenarbeit des Chors mit dem Orchester La Banda.
Im Jahr 2013 stand ein Konzert mit Händels Chandos Anthems auf dem Programm, erneut als Live-Mitschnitt des Bayerischen Rundfunks. Die Chandos Anthems erklangen in dieser Form erstmals in München, die Förderung des Kulturreferats der Stadt München für besonders selten gespielte Werke trug erheblich dazu bei, dass dies in dieser Form möglich wurde.
2016 ergab sich die selbe Konstellation erneut, so wurde auch das Programm BACH: GLORIA durch BR Klassik aufgezeichnet.
Die Umwandlung des bisherigen Fördervereins des SebastiansChors in den SebastiansChor München e.V. stellt sicher, dass diese fruchtbare Zusammenarbeit fortgeführt werden kann, die Pläne für die kommenden Konzerte an herrlichen Spielstätten wie der Herz-Jesu-Kirche, Allerheiligen-Hofkirche oder der Kapernaum-Kirche versprechen weiterhin ansprechende Konzerte.
Mitsingen?
Wollen Sie / willst Du auch dabei sein ?
Gute und versierte Sänger in allen Stimmlagen, die Freude an der intensiven Erarbeitung anspruchsvoller a-capella-Literatur sowie großer Chorwerke mit Orchester haben, werden gerne aufgenommen (i.d.R. nach der zweiten Chorprobe Vorsingen bei der Chorleiterin).
Hier die Termine der Proben
"Laboribus vendunt dii nobis omnia bona"
"Nur gegen Anstrengungen verkaufen uns die Götter alle Güter"
So bewiesen, am Sonntag, den 30.11.2008, anlässlich einer Aufführung der Messe in h-Moll, BWV 232, von Johann Sebastian Bach in der Kirche St. Sebastian zu München. Dort konnte man einer begeisternden Aufführung dieses höchst anspruchsvollen Werkes beiwohnen.
Man hörte neben auserwählten Gesangsolisten einen hervorragend geschulten Chor, der stimmtechnisch und musikalisch aufhorchen ließ, begleitet von der renommierten Orchestergruppe "La Banda", mit ihren vorzüglichen Solisten. Unter dem souveränen Dirigat von Frau Michaela Prentl, entstand eine vortreffliche Wiedergabe, die so große Bewunderung auslöste, dass diese Leistung mit einem lang anhaltenden Beifall honoriert wurde.
Prof. Dr. h.c. Franz Lehrndorfer (1928-2013)
10.12.2023 | Messiah
1.3.2023 | Johannes-Passion
5.12.2021 | Judas Maccabaeus
19.5.2019 | Glory to God
10.5.2015 | Nachtklänge
7.12.2024 | Händel | Chandos Anthems
19:30 Uhr | Herz-Jesu-Kirche
G.F.Händel
Chandos Anthems HWV 253,254
O come let us sing
O praise the Lord with one consent
F.Durante
Magnificat
Helene Gastl | Sopran
Felix Janssen | Tenor
Lukas Mayr | Bass
Barockorchester La Banda
SebastiansChor München
Leitung: Michaela Prentl
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Hier können Sie vorab schon das Programmheft herunterladen [356 KB]
G.F. Händel wandte sich mit einer Reihe von Werken einer in der Tradition der englischen Kirchenmusik zentralen Gattung der Vokalmusik zu, den sogenannten „Anthems“. Als „Anthem“ gelten in der Regel englischsprachige Vokalkompositionen mit geistlichem Text, die in den Gottesdiensten der „Church of England“ verwendet werden.
Im Jahr 1717 zog es den jungen Händel nach seinem vierjährigen Aufenthalt in Italien in seine spätere Wahlheimat London, wo er für eineinhalb Jahre in die Dienste des ersten Herzogs von Chandos trat, der ihn als privaten Haus- und Hofkomponisten anstellte. Der Herzog von Chandos, der in unvorstellbarem Reichtum lebte, verfügte nicht nur über ein riesiges prachtvolles Anwesen und eine eigene Hauskapelle, die er mit Malereien und
Dekorationen der berühmtesten Künstler seiner Zeit ausschmücken ließ, sondern auch über einen eigenen Chor und ein eigenes Orchester, das aus hervorragenden Musikern bestand. In dieser Zeit entstanden die wunderbaren sogenannten Chandos Anthems, die Händel für dieses Ensemble schrieb.
In unserem Konzert werden von den elf Chandos Anthems die Nr. 8 und 9 erklingen. Die Textgrundlage der Anthems bilden Psalmen, die Händel selbst auswählte und neu zusammenstellte. Durch seine verblüffend genaue Bibelkenntnis konnte er die Texte und damit die in den Psalmen ausgedrückten Emotionen so auswählen, dass sie zur entscheidenden Grundlage seiner Kompositionen wurden. Auf diese Weise machte Händel in diesen frühen Werken nicht nur komplexe Erfahrungen mit der englischen Sprache sondern auch im Umgang mit Chor- und Ensemblemusik, deren Dramatik er in seine späteren Oratorien einbringen konnte.
Vor den Chandos Anthems wird in unserem Konzert das Magnificat des Neapolitaners Francesco Durante zu hören sein. Das Magnificat spielt in der Kirchenmusik eine ganz besondere Rolle und ist einer der am häufigsten vertonten Texte in der Geschichte der abendländischen Musik. Der Text stammt aus dem Weihnachtsevangelium nach Lukas, es ist das Lied der schwangeren Maria, das angestimmt wird, als diese ihre Verwandte Elisabeth besucht und von ihr als „Mutter des Herrn“ gepriesen wird. Ein Lobgesang mit geradezu revolutionären Inhalten: „er stürzt die Mächtigen vom Stuhl und erhöht die Niedrigen ...“ – Aussagen einer Frau zu einer Zeit, als das Patriarchat noch selbstverständlich war und es den Frauen nicht zustand, sich in Politik und Gesellschaft zu Wort zu melden.